Wilde Snacks: Eichelkaffee (Eicheln essen Teil zwei)
Eichelkaffee
Wenn die Eichelstücke ausreichend entbittert wurden (für Kaffee bin ich da nicht ganz so streng - Kaffeebohnen sind ja auch recht gerbstoffhaltig und bitter) und durchgetrocknet sind, werden sie nun geröstet. Dafür gebe ich sie ohne Fett in eine Pfanne und lasse sie bei geringer Hitze langsam Farbe annehmen. Es duftet angenehm und wenn die Eicheln leicht braun sind, kippe ich sie auf einen Teller und lasse sie auskühlen.
Um ein Pulver herzustellen, nehme ich gerne die Kaffeemühle, aber Achtung: die Eichelstückchen sind sehr hart und bei meinem ersten Versuch vor ein paar Jahren waren sie wohl noch zu groß und haben das Mahlwerk meiner schönen Mühle zerbrochen. Alternativ kann man eine starke Küchenmaschine benutzen oder sich mit einen Steinmörser versuchen.
(Mangels Eichelstückchen habe ich auch schon das bereits gemahlene Eichelmehl in der Pfanne geröstet (unter häufigem Rühren) und als Kaffeepulver verwendet. Hat auch prima geklappt.)
Jetzt wird das Pulver wie normales Kaffeepulver verwendet (ca. 2 EL pro Tasse), um mit einem Kaffeefilter oder einer French press eine schöne Tasse Muckefuck aufzubrühen.
Das ist die - nicht sehr schmeichelhaft klingende - Bezeichnung für einen Ersatzkaffee (z.B. aus Zichorie, Eicheln, Getreide…). Oft wird so eine Alternative zum Bohnenkaffee mit Kriegs- und Hungerzeiten und Armut in Verbindung gebracht, dabei handelt es sich um ein gesundes Getränk für Jung (da kein Koffein) und Alt.
Ich finde den Eichelkaffee wirklich lecker. Um ihn noch etwas herbstlicher zu gestalten, kann man das Eichelpulver auch kurz im Topf mit Gewürzen (z.B. Zimt, Nelke, Kardamom) aufkochen und dann abfiltern. Lecker ist auch ein Eichel-Cappuccino mit geschäumter Hafermilch (die Kinder der Natur-AG geben gerne noch etwas Vanillebirkenzucker mit hinein).
Probiert es doch mal aus. Eine gute Handvoll Eicheln könnte dafür schon ausreichen.