Wilde Snacks: Dotorimuk- Eichelgelee (Eicheln essen Teil drei)

 

Salat mit Eichelgelee-Stücken

 

Beim Entbittern meiner gesammelten Eicheln hat sich auch einiges an Stärke aus den pürierten Eichelstückchen gelöst. Das ist gut zu erkennen an der hellen Schicht, die sich auf dem Eichelmus im Wasser bildet. Die Stärke löst sich und sinkt dann herab. Beim Abfiltern des fertigen Eichelmuses achte ich darauf, das stärkehaltige Wasser aufzufangen und warte dann einige Stunden bis sich die Stärke im Glas abgesetzt hat.

Die Eichelstärke hat sich abgesetzt.

 

Vorsichtig gieße ich dann so viel Wasser wie möglich ab. Übrig bleibt die helle Stärke in Wasser. Um sie länger aufzubewahren müsste nun auch das restliche Wasser entfernt werden (durch Verdunstung vielleicht?). Es gibt im koreanischen Handel Eichelstärke als Pulver zu kaufen…

Ich benutze aber lieber direkt mein Stärkewasser, um Dotorimuk daraus zu kochen. Bei diesem Eichelgelee handelt es sich um eine alte koreanische Zubereitungsart.

Hierfür wird das stärkehaltige Wasser mit einem Löffelchen Salz eingekocht (Wenn man mit (gekauftem) Eichelpulver arbeitet, gibt es in verschiedenen Rezepten unterschiedliche Mengenangaben zu Eichelpulver und Wasser. Da meine Eichelstärke aber schon im Wasser aufgelöst war, habe ich kein weiteres Wasser dazu gegeben und das Ganze unter ständigem Rühren aufgekocht. Mit dem Schneebesen war das recht schnell sehr anstrengend, ein stabiler Teigspatel hat für mich gut funktioniert.

 

Die Eichelstärke wird eingekocht.

 

Das ständige Rühren ist wichtig, damit nichts anbrennt. Wenn das Ganze erstmal kocht, dickt die Masse an. Ich habe dann noch einen Schuss (Raps-) Öl dazu gegeben und alles weiterkochen lassen. Wenn die Masse aussieht wie eine dicke, gänzende Karamellsoße und stabile Spitzen bildet, kann sie in ein Glasgefäß gefüllt werden.

 

Die heiße Eichelmasse wird in ein flaches Glasgefäß gefüllt.

 

Abgedeckt mit Backpapier oder Frischhaltefolie wird die Eichelmasse nun bei Zimmertemperatur für mehrere Stunden (oder einfach über Nacht) stehen gelassen.

Ich war am nächsten Tag sehr gespannt, ob es geklappt hat und tatsächlich: die Eichelmasse war zu einem Eichel-Wackelpudding erstarrt! Die Ränder liesen sich leicht vom Glas lösen und ich konnte das Dotorimuk auf die Arbeitsplatte stürzen.

 

Ablösen der Ränder

 

Das aufgeschnittene Eichelgelee.

 

Mit einem glatten Messer lässt sich das Eichelgelee leicht in Streifen oder Würfel schneiden.

Und die Geschmacksprobe: es schmeckt mild, leicht herb und hat eine spannende Konsistenz (überhaupt nicht gummiartig).

Mit einer asiatisch angehauchten Soße und Sesam bzw. Frühlingszwiebeln haben wir uns das Dotorimuk zu Salat, als Vorspeise und mit etwas Sushireis auf einem Noriblatt schmecken lassen.

Dotorimuk mit Dressing und Frühlingszwiebeln

Dotorimuk mit Sushireis auf einem Noriblatt

Mein Fazit: Eichelgelee ist eine arbeits- und zeitaufwendige Sache, die sich aber absolut lohnt, wenn man auch noch das letzte bisschen aus seinen gesammelten Eicheln machen möchte und asiatisches Essen mag.

Zurück
Zurück

Kräuterkunde: Die Brennnessel

Weiter
Weiter

Wilde Snacks: Eichelkaffee (Eicheln essen Teil zwei)